Nicht-tuberkulöse Mykobakterien

Mykobakterien

Nicht-tuberkulöse Mykobakterien (NTM) oder auch atypische Mykobakterien sind Pathogene mit zunehmender Relevanz.  

Einige Arten der Erreger können Atemwegsinfektionen oder iatrogene Infektionen, insbesondere bei immunsupprimierten Personen, hervorrufen. Mykobakterien kommen u. a. im Trinkwasser vor. Der Nachweis bzw. die Diagnose einer Erkrankung kann schwierig sein, da die Kulturen nur langsam wachsen.

Die Entwicklung molekularer Verfahren hat es zwar ermöglicht, den Schritt der üblichen Laborkulturen zu umgehen, aber diese Methoden lösen nicht alle Probleme der Quantifizierung. Am bekanntesten für ihre opportunistische Pathogenität sind u. a. M. avium, M. chelonae, M. kansasii, M. xenopi etc.

Es besteht aktuell keine Meldepflicht für Mykobakteriosen durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien. Weltweit wird jedoch eine Zunahme der Prävalenz und der Bedeutung dieser Erregergruppe beobachtet.

Ihre Übertragung erfolgt durch das Einatmen von Aerosolen oder durch direkte Inokulation in die Haut, das Unterhautgewebe und das Knochen-Gelenk-System bei Kontamination des verwendeten Materials (Endoskope, Nadeln für die Mesotherapie etc.).

Mykobakteriosen sind schwere Erkrankungen bei Personen mit einem tiefgreifenden Defizit der zellulären Immunität oder Mukoviszidose. Diese Schwere erklärt sich durch die Multiresistenz dieser Bakterien gegen Antibiotika. Die häufigsten klinischen Formen sind Infektionen der Lunge, der Lymphknoten, der Haut, der Knochen und Gelenke und disseminierter Befall.